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Monster- Leng vor Tysnes/ August 2005  

1.    Vorspann

In der Zeit vom 20. – 27.08.2005 verbrachten wir, 6 Hamburger Meeresangler, eine super spannende Angelzeit in Norwegen. Nach ca. 30 stündiger Anfahrt über Hanstholm-Bergen-Tysnes erreichten wir am Samstag Mittag die schöne Anlage Sjø og Fritid.

Wir wurden von dem Guide, Michael Naunheim, herzlich empfangen und in die Quartiere begleitet. Fehlende Ausstattung wurden von ihm ohne große Diskussion beschafft.

 Die Anlage ist sehr gut mit dem Auto erreichbar. Die von uns genutzten Ergeschoss Appartments mit Blick auf den Fjord sind über eine Holzterrasse erreichbar und direkt mit dem Bootssteg verbunden. Alles in allem machte die Anlage auf uns einen sehr guten Eindruck, der auf entspannte 6 Angeltage hoffen ließ. Nach Aufklärung von diversen Buchungsfehlern des Reisebüros, welche unkompliziert und pragmatisch von Michael gelöst wurden, erhielten wir unsere Angelboote (Boot 4,35 m lang mit 15 PS 4-takter Außenborder). Wir fischten jeweils mit 2 Personen pro Boot und hatten damit ausreichend Platz für unsere vielfältige Angelausstattung. Die Motoren sind spritsparend und die Boote absolut ausreichend für das Angeln im Fjord. Echolote haben wir nach Vorbestellung vor Ort gemietet, allerdings fehlte in den Booten eine professionelle Halterung. Des weiteren stellt der Angelguide gegen einen geringen Obolus gefrorenen Futterfisch zur Verfügung.

 Achtung: Diese Boote sind unserer Meinung nach nicht geeignet, um die in einigen  Fachzeitschriften beschriebenen weit entfernten Top-Fangplätze zu erreichen.

Empfehlung: Hier empfiehlt es sich eine geführte Angeltour mit Michaels Top ausgestatteter Motoryacht zu buchen. Drei von uns haben die Gelegenheit wahrgenommen und einen Traumtag erlebt. Wir hatten viel Spaß, haben 12 schöne Fische bis 5 Kg gefangen und unser  motivierter witziger Skipper stand uns jederzeit fachkundig zur Seite.  

2.    Angelbericht

Auf Grund der vorliegenden Informationen über die niedrigen Wassertemperaturen (6 Grad unter dem Vorjahresniveau) und den damit verbundenen geringen Futterfischbeständen haben wir uns auf ein schweres Angeln vorbereitet. Entgegen den angebebenen Fanggebieten mit Tiefen bis 300 Metern entschieden wir uns wegen der oben genannten äußeren Bedingungen dazu, auf den Seekarten Angelplätze zu suchen, die Wassertiefen geringer als 120 m aufwiesen. Unsere Hoffnung war, dass die Großfische durch den fehlenden Futterfisch in flachere Regionen oberhalb der Sprungschicht ziehen, um zu Fressen.

 Diese Annahme bestätigte sich schon am zweiten Tag. In einer Tiefe bis zu 90 m fingen wir  an verschiedenen Stellen neben diversen Fischarten mit Gewichten bis 2 kg einige Lengs von 5,8 kg; 6,5 kg und einen Groß-Leng von 14 kg und 1,33 m Länge. Es bewährten sich Nachläufer Montagen mit Einzel- bzw. Doppelhaken, leuchtende Vorfächer (Knicklicht/Flashbait/Oktopusse) und relativ kleine Köder (Makrelenfetzen, Kebab).  

Durch den starken Wind am dritten Tag konnten wir nicht kontrolliert an unserer Großlengfangstelle des letzten Tages fischen. Lediglich ein Leng von 4,5 kg konnten wir hier landen. Nach einigen Abrissen aufgrund der starken Drift, verzogen wir uns hinter eine Landzunge in Richtung der drei Inseln am Fjordausgang. Auch hier ging bis auf ein paar kleine Lumbs nicht viel an diesem Tag. Wir entschieden uns für einen kompletten Stellungswechsel und fuhren auf die gegenüberliegende Seite des Fjordes zur dritten Lachsfarm. Ingo bekam schnell einen heftigen Biss in ca. 80 m Wassertiefe. Nach ca. 5 Minuten hartem Drill, verlor er diesen Fisch, den wir auf ca. 15 kg schätzten, im Mittelwasser. Was für ein Pech! Zumal er vor vier Jahren schon einen Fisch dieser Größe am Sognefjord nach 10 Minuten Drill im Mittelwasser verlor. Der Tag war gelaufen.  

Der vierte Tag brachte dann die Sensation. Drei Kollegen hatten eine Tour mit Michael gebucht. Wir fuhren mit seinem top ausgestatteten Boot auf das legendäre Plateau Grunna weit draußen im Björnafjord. In Wassertiefen bis 190 m fingen wir in 4,5 Stunden zwölf Lengs zwischen 3 und 5 kg. Es war ein absoluter Traumtag und die Tour war wirklich jeden Cent wert, den wir hierfür gern bezahlten. Bei unserer Rückkehr sahen wir aber schon in den Gesichtern unserer Freunde, dass der größte Fisch des Tages nicht aus der Tiefe von Grunna kam, sondern an der gleichen Stelle, wie der 14 kg Fisch gefangen wurde. Jörg hatte in 85 m Tiefe einen Leng von 1,63m und unglaublichen 20 kg gefangen. Ein absoluter Traumfisch, der sich deutlich von den restlichen 18 Lengs des Tages abhob. Auch dieser Großleng biss auf eine Nachläufermontage mit Leuchtoktopus und Doppelhaken.

 Wer dachte, dieser Fisch sei nicht mehr zu toppen, sollte sich irren. Bei strömenden Regen und viel zu starkem Wind, verzogen wir uns am Donnerstag in die kleine Bucht zum leichten Naturköderangeln. Nach vier Stunden und einigen kleinen Lengs fuhren wir klatschnass zur Anlage. Das dritte Boot kam mit den restlichen zwei laut jubelnden Freunden 15 Minuten später an. Ingo, unser Kumpel, mit dem Aussteiger des Vortages, wuchtete den Wahnsinn persönlich auf den Bootssteg. Einen Leng von 1,69 m Länge und atemberaubenden 22,4 kg hatte auch Michael Naunheim lange nicht gesehen. Auch dieser Fisch biss in 90 Meter Wassertiefe auf einen kleinen Makrelenfetzen.  

Der Freitag brachte nochmals 10 Lengs, wovon der Größte 5,2 kg auf die Waage brachte.

 Wir haben schon viele Gebiete beangelt, Lyngörporten, Karmoy, Gelbes Riff oder den Sognefjord, aber eine solche Dichte an Großleng haben wir noch nie erlebt. Wir konnten die Erfahrungen der letzten Jahre in diesem Gebiet zu 100 Prozent umsetzen und waren aus diesem Grund so erfolgreich. Es war ein Traum. Etliche Wale, viele Graureiher und ein raubender Seeadler, der sich 30 Meter vom Boot entfernt einen Pollack aus dem Wasser zog, rundeten diese bemerkenswerte Woche ab.  

Hier noch einige hilfreiche Informationen aus den Tagen auf Tysnes. Alle guten Fische bissen bei auflaufend Wasser an den Kanten von Unterwasserbergen, nicht tiefer als 90 Meter. Das Hauptfanggebiet lag rund um die erste Lachsfarm. Aufgrund des schlechten Wetters und des starken Windes fischten wir recht schweres Geschirr und Bleie bis 700g. Wir fingen fast nur Lengs und leider kaum Lumb. Schöne Pollacks gingen beim Abschleppen der Felswände an die Wobbler. Wir hatten etliche Fische bis 6 Pfund. Das Schlachthaus und die Gefriermöglichkeiten der Anlage sind sehr gut. Michael unser Guide und seine Betreuung waren weltklasse. Es war ein rundum toller Urlaub.  

Gefangene Fischarten: Leng, Lumb, Lachs, Steinforelle, Bachforelle, Lippfisch, Dorsch, Köhler, Wittling, Pollack, Makrele, Seehecht, Knorrhahn, Flügelbutt, Schellfisch, Rotbarsch, Dornhai, Katzenhai, Franzosendorsch.  

 

Hier findet ihr noch mehr Fotos von dieser Woche!

Vielen Dank für den klasse Bericht!!!
M&M

 

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Letzte Änderung: 31 januar 2012