Reisebericht Tysnes Mai 2008
Meistens kommt es anders und als man denkt
Anfang Juli nahmen wir unser Wohnmobil in Bergen in Empfang und fuhren für 2
Nächte zu Michaela und Michael nach Tysnes.
Wie
auch schon in den letzten Jahren wollten wir vor allem Seelachse fischen und
so fuhren wir mit den Booten am ersten Morgen um 5 Uhr früh zu unseren
besten Plätzen. Nach kurzer Zeit bissen dann auch schon die ersten, jedoch
nicht so wie in den letzten Jahren. Wir sahen zwar tausende Seelachse auf
dem Echolot, unsere Köder verschmähten sie aber. Also packten wir unsere
Spinnruten aus, hängten Micha’s „Super-Gummifische“ daran und fischten nahe
an den Felsen die Buchten ab. Es ist unglaublich, wie viele und schöne
Pollacks wir in kürzester Zeit erwischten. Zudem macht es grossen Spass mit
feinen Angelruten diese Kämpfer zu drillen.
Am
zweiten Tag fuhren wir wieder frühmorgens zu unseren Seelachsen, nun bissen
sie überhaupt nicht mehr, obwohl sie wieder auf dem Echolot zu sehen waren.
Wir probierten alles aus, jedoch ohne einen einzigen Biss. So ging es wieder
zurück zur Unterkunft und wir sonnten uns den ganzen Nachmittag auf der
Terrasse.
Am
Abend wollten wir Grundfische überlisten, da ich schon lange auf einen ganz
grossen warte. Wir liessen unsere Köder runter und zwei Stunden später lagen
3 Fische im Boot und 3 verloren wir. 2 Lumbs von 102 cm und 103 cm und je
knapp 10 kg und einen Leng von 103 cm. Sobald das Blei am Grund ankam,
zuckte schon die Rutenspitze. So hörten wir dann auch auf zu angeln, da wir
der Meinung waren, dass es genug ist.
Am
dritten Tag fuhren wir dann mit dem Wohnmobil Richtung Norden und angelten
an Flusseinläufen auf Lachse und schauten uns die Gegend an. Jedoch dachte
jeder noch an die super Grundfische und so kam es, dass am vierten Tag einer
von uns in die Runde fragte, ob wir unsere geplante 5- Tages-Wohnmobiltour
nicht abbrechen sollten und wieder zu Micha fahren. Kaum ausgesprochen,
packten wir unser Zeugs zusammen und fuhren mit vollgas Richtung Tysnes. Von
unterwegs riefen wir ihn an, damit er uns zwei Boote bereitstellt. Mit wenig
Schlaf steuerten wir frühmorgens des fünften Tages unseren Grundfischplatz
an. Nach einer Stunde zog es bei mir ganz vorsichtig die Spitze runter, ich
setze den Anhieb und sah nur noch wie sich meine Angelrute beängstigend
krümmte. Nach etwa 10 Minuten kam ein unglaublicher Leng von 152 cm und
genau 20 kg an die Wasseroberfläche - ein absoluter Traumfisch! Voller
Freude kehrten wir zum Hafen zurück und zeigten unseren Fisch. Am Abend ging
es dann wieder erfolgreich mit dem Gummifisch auf Pollack.
Eigentlich
dachten wir schon, dass wir am letzten Tag nicht mehr fischen können, da wir
schon genug Filets hatten, da kam Gerd, ein deutscher Angler, auf uns zu und
sagte, dass er sie uns gerne abnehmen würde. Man glaubt es fast nicht, aber
nach 3 Stunden angeln kamen wir mit 6 Grundfischen zurück (109, 108, 104,
101, 95 cm Lengs und einem Lumb vom 95 cm). Auch an diesem Tag waren unsere
Köder selten länger als 2 Minuten am Grund, bis sie gepackt wurden. Am
Nachmittag wollte ich es dann nochmals wissen und fing bei 3 Driften einen
90er und 97er Lumb, den dritten verlor ich.
Es
war eine unglaubliche Woche unser kleinster Leng mass 95 cm und die Lumbs
waren auch fast alle über 90 cm. Erfolgsköder waren Filetierabfälle von
Seelachs und Pollack, die wir mindestens einen Tag in einer Plastiktüte an
die Sonne legten, bis es so richtig stank. Neben den tollen Grundfischen,
überlisteten wir grosse Seelachse und Pollacks, dazu kamen noch ganz viele
andere Sorten. Wie man sieht, muss man nicht weit in den Norden fahren um
Traumfische zu fangen.
Eigentlich wollten wir dieses Jahr 2 Tage bei Michael Seelachse fangen und
danach 5 Tage durch Norwegen kurven. Daraus wurden dann 4 Tage fischen und
hauptsächlich Grundfische.
Meistens kommt es anders und als man denkt.
Besten Dank für alles, es war wieder einmal perfekt!
Bis
bald!
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Jon,
Gino, Mario, Venanzi
Danke fuer die Fotos und den tollen Bericht! Bis zum nächsten Mal!
zurück zum Fotoalbum